„Ich bin ich und Du bist Du. So wie ich bin, bin ich richtig und Du auch."
Das ist die Grundlage für das Miteinander in der Gruppe wie im Team. Dieses Eigenverständnis gibt dem Kind Sicherheit, sich zu öffnen, sich anzuvertrauen und sich etwas zuzutrauen. Auf diesem Hintergrund lernt es auch Wert und Kraft des gemeinsamen Tuns schätzen. „Nur gemeinsam können wir dieses Holz bewegen, das Haus bauen und nach Lösungen suchen".
„Was kriecht denn da?" „Hörst du den Vogel?" „Hier läuft Wasser den Baum herunter?"
Neugierde wird geweckt durch Tierbeobachtungen, das Erleben der Jahreszeiten, des Wetters, Entdeckungen in der Natur. Es gibt ausreichend Raum und Zeit, nach Antworten, auch in Büchern, zu suchen, über Dinge zu sprechen und wenn möglich auch auszuprobieren.
Der Wald als Turnhalle: weite Räume, unebene Böden, unterschiedlichste Hindernisse, die überklettert, übersprungen, umgangen werden müssen. Hier ist Ausdauer gefragt, ebenso wie Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn. Zusätzliche Anreize mit dem Schwerpunkt Bewegung setzten wir durch Aufbauten von Seilkonstruktionen, Ballspiele, Aufbau der Slackline etc.
Auf der Wiese, rund um die beiden Bauwagen, gibt es weitere Möglichkeiten: auf Bäume klettern, Sandburgen bauen, Fußball spielen.
Ohne vorgefertigtes Spielmaterial, müssen besonders im Wald selbstständig Spielideen entwickelt und zum Basteln passende Materialien gesucht werden. Das mitgebrachte Werkzeug hilft dabei.
Ergänzend haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit zu malen, kleben und schneiden. Wiesenzeiten geben außerdem die Gelegenheit sich z.B. zu verkleiden oder mit Baumaterialien zu konstruieren. Am wöchentlichen Spielzeugtag wird das Angebot durch mitgebrachtes Spielzeug erweitert.
Mittwochs ist Wiesentag. Reihum bereiten 4–5 Kinder das Frühstück für die Gruppe (inklusive Tisch decken) zu. Wir sprechen über die Zutaten (i.d. Regel Brot, Margarine, Wurst und Käse, Rohkost (Obst und Gemüse) und ihre Bedeutung für den Körper).
Erfahrungen in der Natur sind vorgegeben in einem Naturkindergarten. Die Natur ist ein Gegenpol zur reizüberfluteten Medienwelt, die auch Kinder jeden Tag erfahren. So fördert die Natur das Erleben aller Sinne: sie riecht und rauscht, der Regen macht nass, die Sonne wärmt, Frost macht hart, Blätter sind leicht und auf einem Haufen ganz weich. Hier bleibt den Kindern Raum und Zeit, besonders kleine Dinge, Tiere, Wetter wahrzunehmen, Entdeckungen auszukosten und mit großer Konzentration zu beobachten. Sie lernen viel über sich selbst, bilden sich Tag für Tag, erleben sich als Teil der Gruppe in einem geschützen Rahmen. Rituale und klare Regeln geben ihnen die Orientierung und Sicherheit. Sie lernen die Natur auch als Gottes Schöpfung kennen. Durch Exkursionen auf den Markt, in die Bücherei und zum Bäcker, den Besuch des Polizisten, die Bahnfahrt zum Zoo, ins Theater oder Museum erleben und erforschen sie auch weitere Lebensräume.
„Dieser Sonnenstrahl wärmt. Komm wir setzen uns hinein!" „Lass uns Pferd spielen! Wo ist unser Haus, der Stall ... Wer ist der Vater, die Mutter, das Kind ...? Wir brauchen noch einen Herd!" Es gibt kaum vorgefertigtes Spielzeug das die Handlungen vorgibt. Die Spielmaterialien (Stöcke, Kastanien, Blätter) haben wechselnde Funktionen und erhalten erst über die Verständigung ihren Sinn. Es gibt viel zu entdecken, was immer zur Wortschatzerweiterung führt. Dazu dient auch der Morgenkreis, wo gesungen, gerätselt, erzählt und das gemeinsame Projektthema erarbeitet wird.
In Kleingruppen, wie die wöchentlichen Schuki-,Zahlen- und Elefantengruppe, werden gezielt Basiskompetenzen, die den Kindern den Einstieg in die Schule erleichtern, vermittelt.
Die Sprache ist nahezu das wichtigste Instrument.